Fallbeispiel
#NichtEgal - bundesweite Schulworkshops
Das bundesweite Projekt #NichtEgal ging im Jahr 2018 in die zweite Runde. An insgesamt 61 Schulen wurden Jugendliche zu Mentor*innen ausgebildet, die mit Unterstützung von Medienpädagog*innen und Lehrkräften über 200 Workshops mit jüngeren Schüler*innen realisierten (Peer-to-Peer-Konzept). Im Mittelpunkt der Workshops standen die Beschäftigung mit Respekt und Toleranz und die Förderung einer positiven digitalen Kommunikationskultur. medienblau konzipierte die Unterrichtsmaterialien, verantwortete die Organisation und Koordination der Schulworkshops und realisierte die Ausbildung der Mentor*innen sowie die Aktionstage gemeinsam mit sieben etablierten Bildungsagenturen. Das Projekt wurde von Google bzw. YouTube finanziert, eine Einflussnahme auf die pädagogische Umsetzung fand nicht statt.
1. Unterrichtsmaterialien
medienblau übernahm die medienpädagogische Gestaltung des 43-seitigen Workshop-Readers zur #NichtEgal Durchführung 2018, in welchem Ablaufpläne, Checklisten, Arbeitsblätter, Handouts und Zusatzinformationen für Lehrkräfte wie Schüler*innen kompakt enthalten sind. Neben Präsentationen für das Mentor*innen-Training und den Aktionstag wurden von medienblau zusätzliche Extra-Unterrichtseinheiten entwickelt. Alle Unterrichtsmaterialien sind unter einer CC-BY-SA 4.0 Lizenz veröffentlicht worden.
2. Lehrkräfte-Schulung
Lehrkräfte, die die Mentor*innen betreuen, lernen Idee und Ablauf des #NichtEgal-Konzepts zunächst durch ein Online-Video kennen. Anschließend haben sie die Möglichkeit, offene Fragen mit zwei Trainer*innen von medienblau in einer Online-Konferenz zu klären. medienblau konzipiert den Ablauf des einstündigen Online-Kurses und realisiert sechs Durchführungen mit jeweils bis zu 20 Lehrkräften. Im Nachgang werden aufgekommene Fragen für den FAQ-Bereich der Initiativen-Website für Lehrkräfte zusammengestellt und beantwortet.
3. Mentor*innen-Ausbildung
Die Ausbildung der rund 1500 Schüler*innen der 9. und 10. Klasse zu Mentor*innen findet an den jeweiligen Schulen in zwei Schritten statt. Zunächst führen Medienpädagog*innen von medienblau oder von einer der sieben Partner-Bildungsagenturen ein kompaktes Training (acht Schulstunden) mit den Schüler*innen durch. Die Schüler*innen setzen sich mit den Herausforderungen digitaler Kommunikation auseinander, werden für einen respektvollen, toleranten und verantwortungsbewussten Umgang in der Netzkommunikation sensibilisiert und lernen die Rolle/Aufgaben von Mentor*innen kennen. In einem zweiten Schritt führen die begleitenden Lehrkräfte ein dreistündiges Training mit den angehenden Mentor*innen durch, wobei die Vorbereitung des Aktionstages im Vordergrund steht.
4. Treffen mit Zielklassen
Jeweils etwa 5 Mentor*innen begleiten als Team eine Klasse mit jüngeren Schüler*innen der 7. und 8. Jahrgangsstufe. In Vorbereitung auf den Aktionstag treffen sich die Mentor*innen-Teams eine Schulstunde lang mit ihren jeweiligen Zielklassen und stimmen die Schüler*innen auf den anstehenden Aktionstag und die #NichtEgal-Initative ein. Den Ablauf dieser Unterrichtsstunde haben die Mentor*innen in ihrer Ausbildung erarbeitet und können auf von medienblau vorbereitete Materialien und Präsentationen zurückgreifen.
5. Schulworkshops (Aktionstage)
Die Aktionstage beginnen an den Schulen jeweils mit einer einstündigen Einführungsveranstaltung für alle teilnehmenden Schulklassen in der Aula durch die Medienpädagog*innen der Bildungsagenturen. Anschließend übernehmen die Mentor*innen in den Zielklassen die Durchführung der Workshops, bei denen die Schüler*innen u.a. kreative Filmclips mit Botschaften für eine positive Debattenkultur produzieren. An vielen Schulen begleiten YouTube-Creators die Aktionstage, auch besuchen Politiker*innen einzelne Veranstaltungen und stehen den Schüler*innen für Fragen zum Thema „Respekt im Netz“ zur Verfügung.
